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Die Geschehnisse Um Ohn3.3

Autor: Daniel


T

oll! Da stehen wir drei verlorenen Seelen nun auf einem Luftschiff, das irgenwo über dem theranischen Reich dümpelt. Umringt von Feinden. Weit weg von zu Hause.

In dem Raum in dem wir uns befinden stehen mehrere Stühle, auf denen die Auktionsteilnehmer nach und nach Platz nehmen. Alle sind gerichtet auf das Auktionatorpult, welches auf einer kleinen Bühne steht. Dahinter stehen zwei bewaffnete Männer, die eine Tür bewachen. Links und rechts von uns ist das Luftschiff geöffnet und ich erkenne, wie wir Himmelsspitze verlassen und langsam immer höher steigen.

Die anderen Teilnehmer der Auktion gefallen mir garnicht. Ich sehe einen Theraner in einer Robe, der arrogant auf seine Sitznachbaren hernieder blickt, wie es die meisten Theraner machen. Zwei grimmige Iopaner flüstern sich etwas zu. Ein Blutelf schreckt mich mit seinem schrecklichen Aussehen ab. Und dann erkenne ich noch ... Oh nein! Nein bitte nicht!
Er ist es! Verdammt er ist es wirklich! Das ist genau das selbstgefällige Grinsen, das ich so sehr hasse. Diese schmierigen Haare, die jedem schon auf mehrere hundert Meter Entfernung zu erkennen geben, dass ein verlogener Scheißkerl unterwegs ist. Diese widerliche Art sich zu bewegen. Der penetrante Geruch. Die abartigen Glubschaugen. Bruce San!
Von allen Feinden die wir haben muss gerade er hier auftauchen. Dabei hatte ich mir geschworen, ihn bei unserer nächsten Begegnung sofort zu töten. Es wird echt hart werden ihm nicht wenigstens eine zu zimmern.

Unter all diesem Abschaum gibt es aber tatsächlich jemanden der ganz sympatisch aussieht. Der Vertreter des neuen T'kambras, Liar Grünweg. Im Gegensatz zu den anderen Gestalten ist er ordentlicher Barsaiver.

Mit den Orichalkummünzen des alten Ohners und dem kläglichen Rest unseres Vermögens kommen wir vielleicht auf 130000 Silber, das wir für die Karte bieten können. Ich bezweifle, dass das reichen wird. Die Auktion beginnt.

Das Startgebot liegt bei 10000 Silber, doch ich kann gar nicht so schnell den Arm heben, da liegt das Gebot schon bei 30000. Terp bietet 35000. Schnell sind wir überboten. Nach einiger Zeit hat das Gebot die 100000 erreicht. Ab jetzt laufen die Erhöhungen schleppender. Die einzelnen Fraktionen beraten sich nach jedem Gebot. Die Auktionsgegner werden kritisch beäugt. Jeder bildet sich hier seine Meinung über jeden. Nach fast zwei Stunden ist die Karte schon 150000 Silber Wert.

Es ist Zeit für eine kleine Pause. Das Bordpersonal serviert ein Paar Erfrischungen und die Aktionsteilnehmer verteilen sich auf dem Schiff. Jetzt müssen wir einen finalen Plan entwickeln. Wir reden mit Grünweg, doch können ihn nicht ganz davon überzeugen mit uns zusammen zu bieten. Sogar als wir ihm unsere wahre Identität zeigen, ringen wir ihm nur ein knappes "Ich denke darüber nach." ab.

Als wir uns etwas auf dem Schiff umsehen, finden wir drei kleine Ein-Mann-Luftschiffe wie die, die Teacks Schiff in den Hafen von Himmelsspitze geleitet haben. Das wäre eine ganz hervorragende Fluchtmöglichkeit.
Finn macht sich allein auf den Weg das Schiff zu erkunden. Als er wieder kommt, berichtet er, dass sich hinter der Tür im Auktionsraum, die von den zwei Wachen bewacht wird, die Karte befindet. Sie wird zusätzlich von zwei weiteren Wachen geschützt, die sich im Raum aufhalten. Eine Wand des Raumes ist eine Fensterfront in Richtung Heck.
"Wenn wir da irgendwie hinkommen, können wir vielleicht in den Raum gelangen." meint Finn.
"Wir bräuchten einfach jemanden, der für Tumult im Auktionsraum sorgt, während wir uns ans Heck schleichen." ergänzt Terp.
Beide denken kurz nach, bewegen synchron ihren Kopf zu mir und schauen mich erwartungsvoll an. Ich brauche einen Moment, bis ich realisiere, dass dieser Job wohl mir zugewiesen wird.

Tumult? Für gewöhnlich kein Problem, doch in Anbetracht der Leute, die ich in Aufregung versetzen soll, wird mir ein wenig flau im Magen. Das sind keine leichtgläubigen Grünschnäbel, sondern knallharte Adepten eines zweistelligen Kreises, die mich in Stücke reißen und wieder zusammen nähen, bevor ich überhaupt merke, dass etwas schief gelaufen ist.

Allein komme ich hier nicht weiter. Deswegen muss ich versuchen, wenigstens eine der Fraktionen dort gegen eine andere aufzuhetzen. Wenn ich es schaffe einen Kampf zu provozieren, haben Finn und Terp Zeit die Karte zu stehlen und ich kann mich aus dem Staub machen. Hoffentlich!

Als erstes versuche ich es bei den Iopanern. Sie sind machtsüchtig, also versuche ich sie davon zu überzeugen, dass die Theraner niemals an diesen geheimnisvollen Ort Ohn gelanden dürfen. Wer weiß, welche Mächte sie dort erlangen würden. Leider beißen die Iopaner nicht an, also breche ich den Versuch ab und ziehe mich zurück.

Nagut! Dann halt umgekehrt. Ich gehe also zu dem Theraner, während sich der Auktionssaal langsam wieder füllt. Auch wenn mir fast das eisig-kalte Kotzen hochkommt, schaffe ich es ihn davon zu überzeugen, wie sehr mir Himmelsspitze und die theranische Architektur gefällt. So unterhalte ich mich einige Minuten mit ihm, bestätige immer wieder, dass das theranische Sklavensystem absolut fantastisch funktioniert und versuche dann die umgekehrte Nummer wie bei den Iopanern. Er deutet an, dass der Ausgang der Auktion nicht wichtig sei. Er hat also einen Plan B. Das Gespräch nimmt weiter seinen Lauf. Ich passe eine Sekunde nicht auf und konzentriere mich nicht voll auf meine Schauspielkunst. Mein Gesprächspartner wird misstrauisch.
Er verdreht kurz die Augen und sieht mich weiter an. Ich kenne diese Augenbewegung. Alle Magier-Adepten machen das hin und wieder. Verdammt! Bleibt nur zu hoffen, dass die Verkleidung stand hält.
Er zeigt mit dem Finger auf mich.
"Wen in diesem Raum interessiert es, dass dieser Mann hier ein Betrüger ist?" ruft er lautstark.
Damit ist die Tarnung aufgeflogen. Bleibt nur die Flucht nach vorn.
"Und wen in diesem Raum interessiert es, dass dieser Theraner hier plant die Karte mit Gewalt an sich zu reißen?"
In dem Raum bricht eine große Nervösität aus. Ehe ich mich versehe, stehen die zwei Iopaner hinter mir und unterstützen mich in meinen Beschuldigungen gegen den Theraner. Es herrscht Tumult! Im Augenwinkel erkenne ich, wie Finn und Terp den Raum unbemerkt verlassen. Kurz darauf folgt ihnen auch Liar Grünweg. Die Wachen an der Tür laufen in den Raum um die Situation zu schlichten.

Der Auktionator, welcher auch Oberhaupt des Rattennestes ist, ergreift das Wort und bittet um Ruhe. Ruhe kann ich allerdings jetzt nicht gebrauchen. Ich zeige beschuldigend Richtung Auktionspult.
"Oder sollte es vielleicht sogar so sein, dass das Rattennest mit den Theranern unter einer Decke steckt? Ich meine das macht doch auf einmal Sinn! Deswegen findet die Auktion auch in Himmelsspitze und nicht irgendwo in Barsaive statt, obwohl ein Großteil der Bieter aus Barsaive ist."

Der Blutelf, der sich bisher aus der Diskussion rausgehalten hat, springt mit einem Satz hinter den Auktionator und hält ihm einen Dolch an die Kehle. Perfekt! Es fehlt nur noch ein Fünkchen, dann bricht hier die Hölle los und ich kann verschwinden. Moment mal. Wie verschwinde ich eigentlich? Verdammt! Ich wusste irgendetwas habe ich vergessen.

Doch viel Zeit zum Überlegen habe ich nicht. Ich höre wie es im Kartenraum kracht und scheppert, als würden ein Mensch und ein Zwerg gewaltsam eindringen. Eine der Wachen neben mir wird auch darauf aufmerksam. Jetzt brauche ich diesen Kampf. Ohne zu zögern und wohl auch ohne nachzudenken schlage ich dem Theraner ins Gesicht. Die Wache neben mir reißt mich nieder. Es entsteht große Aufregung.

Am Boden liegend sehe ich viele Füße herumtrappeln. Ein Blick nach oben zeigt mir, dass der Theraner mich wütend ansieht und mit den Händen herumfuchtelt. Auch diese Bewegungen kenne ich von Magier-Adepten. Deshalb weiß ich, dass es besser ist schnell zu verschwinden. Ich robbe also zwischen den Füßen hindurch an den offenen Rand des Raumes. Ich richte mich auf, drehe mich noch einmal um und grinse den Theraner an, um schließlich einen Schritt rückwärts ins Leere zu machen.

Im Fall sehe ich als erstes den sandigen Boden. Ich blicke nach oben und erkenne neben dem Luftschiff, von dem ich soeben abgesprungen bin, ein weiteres in einiger Entfernung und drei kleine Ein-Mann-Luftschiffe. Auf dem einen sitzt Grünweg, schwebt kurz auf Höhe des Auktionsraumes und verschwindet dann hinter dem Schiff. Auf einem weiteren sitzen Finn und Terp, welcher das dritte kleine Schiff hinter sich herzieht. Sie fliegen mir hinterher.

Dank meiner Luftseglerausbildung kann ich meinen Fall durch Windkissen verlangsamen. Die beiden kommen immer näher, bis ich schließlich das kleine Luftschiff das Terp schleppt erreichen kann. Er lässt es los und Finn zieht hoch.
Dieses kleine Ein-Mann-Luftschiff fällt schneller als ich mit meinen Windkissen, so gleitet es mir aus der Hand und rauscht an mir vorbei Richtung Boden. Ich verzichte also auf meine Windkissen und schnelle hinterher. Erst kurz vor dem Boden gelingt es mir, den Blutmagieantrieb zu aktivieren und das Schiff abzufangen. Ich streife noch ungewollt die Spitze einer Sanddüne, bevor ich den anderen hinterher fliege, die sich in Richtung des zweiten Luftschiffs bewegen. Erst als ich etwas höher steige erkenne ich es als Vendetta wieder. Sie feuern auf das Luftschiff des Rattennestes. Richtig so!

Als ich als letzter an Bord der Vendetta ankomme, lässt Teack seine Mannschaft Kurs Richtung Burg 13 nehmen. Grünweg befindet sich ebenfalls auf dem Schiff und unterhält sich mit Terp und Finn. Finn winkt mir mit der Karte zu. Ich geselle mich zu ihnen. Sie erzählen mir, dass Grünweg ihnen irgendwie geholfen hat, die Karte zu bekommen. Außerdem behauptet er, dass er mich vor dem Zauber des Theraners gerettet hat. Pah! Das habe ich anders mitbekommen!

Jedenfalls feilschen wir am Abend über die Beteiligung des Hauses T'kambras an unserer Reise nach Ohn. Ich weiß nicht wie er es gemacht hat, aber er hat uns doch tatsächlich davon überzeugt, dass er 50 Prozent des gesamten Gewinns aus Ohn bekommt und uns dafür nur einen Mann mitschickt. Dieser soll auch nur die Funktion haben, zu kontrollieren, wieviel wir so verdienen. Grünweg wird dafür unser Proviant bezahlen und jemanden aus T'kambras schicken, des unser Luftschiff umbaut.
Im Nachhinein betrachtet ist es unglaublich, dass wir auf diesen Deal eingegangen sind. Aber er war einfach so überzeugend.

Nach ein Paar Tagen Reise sehen wir die Zinnen von Burg 13. Endlich haben wir diesen grausamen Ort Himmelsspitze verlassen. Viele gute Silber-Kameraden mussten wir zurücklassen, doch der Schmerz über den Verlust unseres Vermögens wird nur von kurzer Dauer sein.
Meine Hände werden feucht. Meine Knie werden weich. Ich erstarre vor Ehrfurcht vor dieser großen Reise, welche uns weit aus Barsaive hinaustragen wird. Welchen Gefahren werden dort im Nord-Westen trotzen? Welche Schätze werden wir bergen? Was wird jeden von uns dort erwarten?

Die Antwort auf all diese Fragen ist nicht mehr fern, denn nun endlich sind wir bereit für die Reise.
Unsere Reise nach Ohn!


Die Geschehnisse um Ohn 1
Die Geschehnisse um Ohn 2
Die Geschehnisse um Ohn 3
Die Geschehnisse um Ohn 3.1
Die Geschehnisse um Ohn 3.2
Die Geschehnisse um Ohn 3.3


Ahhh ein wirklich sehr fesselndes Tagebuch das ich da zwischen den ganzen Whiskeyflaschen gefunden habe. Es eröffnet eine vollkommen neue Perspektive auf unseren "geschätzen" "Käptain". Ich werde es mir zu einem späteren Zeitpunkt nochmals borgen --Tarek Schwarzblut

Ahhh eine wirklich sehr köstliche Whiskeyflasche die ich da zwischen den ganzen Büchern gefunden habe. Das eröffnet eine vollkommen neue Perspektive auf unseren abstinenten "Magier". Ich werde sie leer trinken, reinpinkeln und sie zurücklegen. -- Zeck in Tareks Zimmer, der sich wundert wo der Geisterbeschwörer wohl sein könnte

Ahhh ich wusste das es funktionieren würde und er nicht wiederstehen kann den billig gepantschten Fussel zu trinken und sich dannach zu entleeren. Wird Zeit die neuen Voodozauber auszuprobieren die ich in diesem Buch gefunden habe. -- Tarek macht sich gleich an Werk die Kontrolle über Zecks Harndrang zu übernehmen

Ahhh ein wirklich hervorragendes und absolut tödliches Gift. Es eröffnet eine ganz neue Perspektive auf das nächste Abendessen, das ich servieren werde. Dann bin ich diese Irren endlich los... Was ist´n das für ein Ticken?? -- Terp, in Theseus´ Labor stöbernd

Ah, ein wirklich sehr gut gefüllter Geldbeutel, den ich da zwischen den persönlichen Sachen von Terp gefunden habe. Er eröffnet mir eine vollkommen neue Perspektive auf unseren geistesschwachen "Krieger". Ich werde ihn mir zu einem späteren Zeitpunkt nochmal borgen.
PS: Ihr verlausten Penner, ich bin derjenige der in Privatbesitz rumwühlt, das ist mein Ding und ihr profillosen Tunichtgute müsst mir nun wirklich nicht alles nachmachen!
-- Mr. Finn Morian

Ahhh, ein wirklich kaum gefüllter Schädel, den ich da zwischen Finn´s persönlichen Schultern gefunden habe. Er eröffnet mir eine ganz neue Perspektive auf die geistlose Kleptomanie unseres "Misters". Ich werde ihn zu einem späteren Zeitpunkt ausstopfen und mir ins Wohnzimmer hängen. -- Terp, der sich wieder ganz auf seine Kernkompetenzen konzentriert

Ahh, ein wirklich schlecht vorgetragener Gag, den ich da zwischen Terps dämlichen Gestammel gefunden habe. Er eröffnete mir eine ganz neue Perspektive auf die sinnlosen Gewalttaten unseres "Helden". Ich werde ihn zu einem späteren Zeitpunkt an eine Kette binden und als Wachhund verkaufen. -- F.M.





letzte Änderung 28-Sep-2009 20:52:07 CEST von Daniel.



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