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Im Nebel Teil3

A

sak hatte schliesslich einen Questor ausfindig gemacht, der mir, Kiwa und Vierna schliesslich helfen konnte. Nach seiner Behandlung hatten wir wieder Farbe im Gesicht und fühlten uns schon wieder viel besser. Wir alle bekamen von ihm eine Kette mit einem Anhänger in Form einer Flamme, dann verabschiedete er sich und liess uns wieder allein.
Der Wirt des Weissen Hirschen meinte, dass wohl Geldar, die alte Hexe, Schuld an allem wäre, doch das wollten wir nicht so einfach glauben, denn nur zu schnell wurden Leute, die anders aussahen oder lebten der unmöglichsten Dinge beschuldigt. Statt dessen fragten wir zunächst einmal, ob wer schon mal dieses seltsame Wesen gesehen hätte, dass im Wald bei Nacht sein Unwesen trieb, und nur Minuten später waren wir auf dem Weg.
Unser Ziel war die Schmiede, denn dieser Schmied, ein Zwerg, hatte dieses Wesen gesehen - und verbarrikadierte sich seither in seiner Schmiede. Der Wirt brachte ihm jeden Tag etwas zu Essen, hatte den Zwerg aber auch schon lange nicht mehr gesehen, sondern nur durch die geschlossene Tür gehört.
In der Tat waren alle Fenster mit massiven Brettern vernagelt worden, und aus dem Kamin stieg kein Rauch. Was immer der Zwerg gesehen hatte, es hatte ihn zum Einsiedler gemacht.
Asak klopfte an und bat den Schmied höflich um eine Unterredung, doch die Antwort war deutlich: "Verschwindet, ihr elendes, untotes Pack! Mich kriegt ihr nicht!"
"Wir sind keine Untoten", erklärte Vierna geduldig. "Wir sind nur Adepten, die kurz mit Euch reden möchten. Mehr nicht."
"Mich legt ihr nicht rein!" tönte es von drinnen. Dann hörten wir ein uns bekanntes Knarzen, als der Schmied offenbar eine schwere Armbrust spannte. Nur Augenblicke später zischte ein Bolzen durch eine Lücke in den Brettern, schlug ein paar Meter hinter uns ein, richtete aber, Garlen sei Dank, keinen Schaden an.
Dafür reichte es Asak. Der Troll nahm seine Höhlentroll-Streitaxt zur Hand und schlug kurzentschlossen die Tür ein. Dass von der Tür bestenfalls Zahnstocher übrig blieben, kann sich wohl jeder denken.
Als ich sah, dass der Zwerg ein Schwert in der Hand hielt, wollte ich Knochentanz wirken, um ihn zu zwingen, die Waffe fallen zu lassen, doch der Zwerg war schneller.
"Mich kriegt ihr nicht!" donnerte er - und stürzte sich in sein eigenes Schwert.

E

ine Weile später saßen wir wieder im Weissen Hirsch und starrten missmutig in unsere Bierhumpen. Schliesslich entschieden wir uns dafür, doch mal dieser Hexe einen Besuch abzustatten. Ausserdem bat uns der Wirt, noch nach einem der Höfe zu sehen, von denen er lange nichts gehört hatte. Da erst später Vormittag war, wir das HAus der Hexe aber in gut zwei Stunden erreicht haben würden, hatten wir definitiv genügend Zeit für all diese Dinge.
Zwei Stunden später erreichten wir dann auch tatsächlich die Hütte Geldars. Auf der kleinen Veranda stand ein Schaukelstuhl, der sich noch bewegte, so als hätte bis vor wenigen Momenten noch jemand dort gesessen. Momentan war jedoch niemand in Sicht, also sahen wir uns ein wenig um.
Ein plötzliches Kichern liess uns herumfahren. Im Schaukelstuhl saß die Hexe und grinste uns mit etlichen Zahnlücken an. Sie schien uralt zu sein, hatte eine karierte Decke über den Knien liegen und strickte an einem Schal. "Na, habt euch erschreckt, hm?"
"Allerdings!" sagte Vierna mit einem leicht zischenden Unterton und peitschendem Schwanz. "Sagt, seid Ihr Geldar?"
"Ja, die bin ich", sagte die Alte seelenruhig und strickte weiter. "Lasst mich raten, die Leute in Finsten geben mir wieder die Schuld für alles, was derzeit geschieht. Ist nicht wirklich was neues."
"Schon wahr, aber wisst Ihr denn etwas über die Dinge, die hier passieren?" Vierna musterte die Hexe.
Geldar kicherte erneut. "Schon möglich. Doch es wird aus euren Ängsten geboren. Wenn ihr ihm keine Aufmerksamkeit schenkt, kann euch nichts passieren."
Ich für meinen Teil hatte da so meine Zweifel dran. Sie forderte uns de facto auf, unsere Ängste zu ignorieren, doch in den Kreisen meiner Disziplin hielt man es für besser, sich Ängsten zu stellen. Allerdings beschloss ich, einen diesbezüglichen Kommentar lieber für mich zu behalten, denn als Geisterbeschwörer wird man nur zu leicht missverstanden...
Wo ihr schon mal hier herum lauft, seht doch mal bei Bauer Maggot nach. Und von Promos' Hof habe ich auch schon länger nichts mehr gehört..." Damit widmete die Hexe ihre volle Aufmerksamkeit wieder ihrem Schal. Das Gespräch war offensichtlich beendet.
Aus Ermangelung einer besseren Alternative, denn an die Schuld Geldars glaubten wir noch immer nicht, machten wir uns auf den Weg zum Hof des Bauern Promos, der uns am nächsten war. Doch unterwegs bekam ich ein ziemlich flaues Gefühl im Magen, und ausnahmsweise war es nicht mein Magen, der sich über mangelnde Betätigung beschwerte. Wie aus einem inneren Zwang heraus sah ich zum Himmel.
"Verdammt! Seht nur, die Sonne! Sie geht bereits unter!" sagte ich laut genug, dass meine Gefährten mich verstehen konnten. Nun wurde mir wirklich flau, denn eigentlich waren es noch gut drei Stunden bis zum regulären Sonnenuntergang! Was war hier eigentlich los?
Nun, der Hof des Bauern Promos lag jedenfalls unmittelbar vor uns, und so wollten wir dort dann eben die Nacht verbringen. Das Haus war allerdings in keinem guten Zustand. Die Scheiben waren eingeschlagen, das Inventar verwüstet. Nur eine Kinderwiege stand als einziges Möbelstück unversehrt im Raum. Und an eben jener Wiege hing eine Kette mit einem Anhänger, wie auch wir ihn nun trugen.

W

as in den Stunden danach geschah, daran erinnere ich mich kaum noch. Zum Schlafen jedenfalls kamen wir nicht, denn wir wurden von Kadavermenschen angegriffen. Doch sie waren nciht gewöhnlich. Nein, diese Exemplare waren intelligenter, und abgetrennte Gliedmaßen wuchsen wieder nach!
Die Krönung war, dass sie schliesslich versuchten, uns in dem Haus zu verbrennen. Doch sie hatten die Rechnung ohne Asak gemacht. Unser Troll ist nämlich nicht nur Bogenschütze, sondern auch notorischer Pyromane. Mit seiner Hilfe gelang es uns, das Feuer gegen die Kadavermenschen zu nutzen.
Mit wesentlich mehr Glück als Verstand hatten wir der Falle schliesslich entkommen können und kehrten müde und ein wenig angesengt zu Geldar zurück. Dort kontnen wir zumindest ein paar wenige Stündchen schlafen, was wir auch bitter nötig hatten. Doch dann schickte sie uns schn wieder los.
"Habt ihr schon nach Maggots Hof geschaut? Nein? Dann tut das gefälligst! Und bringt mir den Herzenstein. Mit seiner Hilfe kann ich das Monster, dass sich hier herumtreibt, vernichten!"
"Ähm... Und wo sollen wir diesen Herzenstein suchen? Woran erkennen wir ihn? Und wie sieht er aus?" fragte Vierna.
"Fragen über Fragen", kicherte Geldar. "Ihr werdet es wissen, wenn ihr ihn gefunden habt. Und nun los! Ihr habt nicht ewig Zeit!"
Gerade als wir gehen wollten, fügte die Hexe noch hinzu: "Nur du, Elf, solltest den Herzenstein berühren, denn du bist verdorben genug dafür!" Erneut kicherte sie. Ich hingegen kochte innerlich. Sicher, in gewisser Weise hatte sie ja recht, aber...

D

iesmal ging die Sonne bedeutend früher unter. Wir legten einen Zahn zu und erreichten schliesslich den Hof des Bauern Maggot. Der Hof war verlassen. Ein wenig unschlüssig standen wir noch vor dem Gebäude, als mir etwas einfiel.
"Kiwa, hast du noch den Anhänger, den du auf Promos' Hof eingesteckt hast?"
"Klar. Warum fragst du?"
"Ich weiss nicht so recht", gab ich zurück. "Ich würde ihn mir gerne mal genauer ansehen. Ist nur so'n Gefühl." Sie reichte mir den Anhänger. So war nichts zu erkennen, doch als ich ihn astral begutachtete, bemerkte ich, dass er zwei Auren hatte. Das war ungewöhnlich, und das sagte ich den anderen auch. Doch da nun wieder Nebel aufzog, liessen wir den Anhänger erst mal Anhänger sein und begaben uns ins Haus, wo wir uns erst mal wieder umsahen.
Das Bild war das gleiche wie bei Promos: alles war verwüstet, als einziges Möbelstück heil geblieben war eine Wiege. Während alle anderen sich in den unteren Räumen umsahen, sah ich mich oben ein wenig um, wurde aber plötzlich von einem scharfen Befehl Viernas zurückgepfiffen.
Der Tonfall verriet mir, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Wieder unten angekommen, fand ich meine Kameraden um eine Wiege herum stehen. Mein Blick fiel auf Asak. Als Albino war er immer blass, doch nun machte er den Eindruck, nahezu transparent zu sein. So kannte ich den Troll nicht. Er war viel erfahrener als der Rest von uns, und wenn ihn etwas so blass werden liess...
Ich trat um die Wiege herum, folgte Asaks Blick und war erstaunt. Mit hochgezogener Augenbraue begutachtete ich, was da in der Wiege lag und meinte nur trocken: "Professionell!"
Vierna und Kiwa riskierten ebenfalls einen Blick. Die T'Skrang wich mit einem entsetzten Aufkeuchen zurück, die Ork drehte sich um und übergab sich geräuschvoll. Ich will hier nicht schildern, was wir dort gesehen haben, doch dass ein Bogenschütze des fünften Kreises wie paralysiert kreidebleich in der Landschaft steht, eine Kriegerin entsetzt einen Rückzieher macht und eine Ork sich zum Kotzen umdreht, dürfte wohl alles sagen. Nur noch so viel: hier war ein Ritual durchgeführt worden, das auszuführen sich nicht einmal meine Meister getraut hätten!
Meine Kameraden entfernten sich nun auffällig rasch von der Wiege mit ihrem makaberen Inhalt, doch ich beschloss, mir den Fund einmal astral anzusehen. Die Wirkung des Zaubers war verflogen, nur schwache Reste konnte ich noch wahrnehmen. Doch in dem Moment, wo ich wieder auf Normalsicht wechselte, meinte ich, ein rötliches Glühen gesehen zu haben. Meine Neugier erwachte.
So begann ich, an unserem Fund herumzuschnibbeln, was meinen Gefährten erst recht das Entsetzen in die Augen trieb. Sicher, ihnen war klar, dass ich Geisterbeschwörer war und so etwas mir nicht unbedingt Furcht einflößte, doch der Anblick unsere Fundes und dann noch zusätzlich der Anblick, wie ich daran herumschnibbel... Ich glaube, das war zu viel für sie. So wandten sie sich noch einmal ab, um lieber die Tür zu schliessen, über deren Schwelle bereits Nebel zu kriechen begann.
Und endlich war ich fertig. Ich war fündig geworden und wusste auf Anhieb, dass ich den von Geldar erwähnten Herzenstein gefunden hatte. Aus dem Durcheinander im Raum fischte ich einen halbwegs sauberen Lappen, warf ihn über den Stein und barg ihn ab. Nur am Rande bemerkte ich, dass meine Gefährten mich nun sichtlich nervös anstarrten. Nun, das könnte daran liegen, dass der rötliche Schimmer des Steins meine schwarze Haut auf unheimliche Art betont haben muss. Und natürlich meine professionelle Vorgehensweise, die für Aussenstehende einfach unheimlich, wenn nicht gar beängstigend wirken muss.
Doch offenbar erkannten auch meine Kameraden, was ich da gefunden hatte. "Kommt, lasst uns verschwinden!" meinte Vierna mit zitternder Stimme. "Wir haben gefunden, was wir finden sollten. Lasst uns das Ding nun zu Geldar bringen."
Kiwa schubste mich zur Tür hinaus, doch das störte mich im Moment überhaupt nicht. Der Herzenstein faszinierte mich dafür einfach zu sehr. Dumm war nur, dass dieser Stein eine eigene Stimme hatte, die mich nun quasi von der Seite her anquatschte. Ich verbannte sie in den hintersten Winkel meines Bewusstseins. Dumm nur, dass ich dorthin schon eine andere Stimme verbannt hatte, die sich nun quasi von der anderen Seite bemerkbar machte.
Ich kann dir die Macht geben, dieses Artefakt zu nutzen, kleiner Geisterbeschwörer, schnurrte die Stimme in meinem Kopf.
Ich ignorierte diese Stimme und legte nun ein Tempo vor, bei dem meine Gefährten plötzlich Probleme hatten, mit mir Schritt zu halten, selbst Asak!
Komm, ich kann dir sagen, wie du das Artefakt nutzen kannst...
Ach, halt doch deine verdammte Klappe! fauchte ich gereizt in Gedanken zurück. Ich brauch dich nicht, um dieses Artefakt nutzen zu können! Ohne weiter nachzudenken, wob ich einen Faden zu diesem Stein. Der Erfolg war, dass plötzlich ein Blitz die Landschaft erhellte - und es zu regnen begann.
"Verdammt! Was hast du angestellt?" brüllte mich Kiwa wütend an.
"Ich weiss gar nicht, was du hast!" fauchte ich zurück.
"Ich werd nass!!!"
"Immer noch besser als dieser Nebel!" grollte ich.
"Garath hat recht", mischte sich Asak ein. "Die Gestalten, die uns verfolgt haben, flüchten. Sie brauchen den Nebel als Deckung."

A

uf dem Weg zu Geldars Hütte hörten wir wieder diese unheimlichen Schreie, und sie kamen definitiv näher. So beeilten wir uns und kamen schliesslich tropfnass bei der Hexe an, die sich wie ein kleines Kind freute, als wir ihr den Stein überreichten.
Ich hätte dieses Artefakt gerne behalten, doch Kiwa hatte da ein paar gute Argumente gegen. Ausserdem war die Ork nach wie vor wütend auf mich, weil sie nass geworden war. Ich hielt es für besser, sie nicht weiter zu reizen...
Wir folgten der Hexe in ihre Hütte. Soweit entsprach die Einrichtung dem typischen Klischee eines Hexenhauses, doch eines wich davon ab. Es gab einen steinernen Altar, und auf den legte die Alte den Stein nun. Misstrauisch behielt ich sie im Auge. Zu jenem Zeitpunkt war mir nicht bewusst, dass ich bis zu einem gewissen Grad unter dem Einfluss des Herzensteins stand.
Sowohl die Runen, mit denen der Altar geziert war, als auch das Gemurmel, mit dem Geldar nun begonnen hatte, gehörte zu einem uralten elfischen Dialekt, der heute nicht mehr gebräuchlich ist. Dementsprechend verstand ich bei weitem nicht alles, was sie sagte. Doch mir war klar, dass sie gerade sehr mächtige Magie wirken musste. Ich konnte es spüren.
Asak kniete bereit in der offenen Tür, seinen schweren Bogen zum Schuss bereit haltend, und plötzlich, doch ohne aufzusehen, forderte Geldar Vierna auf, ihr Schwert bereit zu halten. Die T'Skrang wusste zwar nicht, warum, doch sie tat einfach, wie ihr geheissen - die Alte würde schon wissen, was sie tat.
"Zerschlag ihn!" keifte Geldar plötzlich, und Vierna tat rein instinktiv das, was von ihr verlangt wurde. Der Stein zerbrach, und Viernas Schwert hatte nun eine lange und ziemlich hässliche Scharte.
Gleichzeitig spürte ich jedoch den unwiderstehlichen Drang, die Zerstörung des Steins zu verhindern und wollte schon rohe Magie wirken, doch Kiwa schob dem einen Riegel vor. Sie schmetterte mir ihre Faust ins Gesicht, so dass ich abhob und mit lautem Getöse in ein Regal krachte, das mit diversen Tiegeln und Tongefäßen vollgestopft war. Inmitten der Trümmer blieb ich ein wenig benommen sitzen und musste erst einmal niesen. Erst jetzt wurde mir klar, was ich da beinahe getan hätte!
Verdammt! Ich bin so ein Vollidiot! schimpfte ich in Gedanken mit mir selbst. Ich habe nicht mal gemerkt, dass der Stein mich in seinem Bann hielt! Kiwa, auch wenn du mir die Nase gebrochen hast, danke! Du hast mich vor einem großen Fehler bewahrt!
Ich rappelte mich wieder auf und bekam mit, wie Asak den Schiessbefehl von Geldar erhielt, diesen aber nicht befolgte, weil er nicht sehen konnte, worauf er schiessen sollte.
"Zu spät!" murmelte die Alte. "Jetzt müsst ihr das Monster so bekämpfen..." Die Hexe brach bewusstlos zusammen, was meine Kameraden verwirrte.
"Sie ist nur erschöpft", sagte ich. "Sie hat ihre gesamte Kraft für den Zauber eben gebraucht und sich dabei total überanstrengt. Die wird schon wieder." Ich sah Kiwa an. "Übrigens, danke, dass du mich vor einer großen Torheit bewahrt hast!"
"Schon gut", grinste Kiwa mich an. "Zum einen war das dafür, dass ich nass geworden bin, und zweitens: wenn ich dir mal wieder die Nase brechen soll, sag einfach bescheid - oder mach wieder so 'ne Dummheit, ja?"
Ich verdrehte in gespielter Verzweiflung die Augen im Kopf, doch dann wurde es ernst. Nun konnte wir das Wesen sehen, das uns im nächtlichen Wald in Panik versetzt hatte. Als Geisterbeschwörer erkannte ich es als niederen Dämon. Damit war für mich auch klar, dass irgendwo noch der Meister dieses Wesens sein musste, und dass dieser entweder ein hochreisiger Geisterbeschwörer, oder aber ein mächtigerer Dämon sein musste. Ersteres sagte ich meinen Gefährten, doch das über den Meister behielt ich vorerst für mich.

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iederer Dämon hin oder her, er erwies sich als starker Gegner. Erst, als ich Knochentanz auf ihn wirkte und damit zur Bewegungslosigkeit zwang, war es meinen Gefährten möglich, nah genug an das Vieh heran zu kommen. Asak schaffte es schliesslich, Öl über das Wesen zu verteilen und zu entzünden.
Die Todesangst gab dem niederen Dämon die Kraft, meinen Zauber zu brechen, doch das Feuer erledigte gnadenlos den Rest. Die grausigen Schreie des Wesens werde ich wohl nie vergessen, doch schliesslich verstummten sie, das Wesen zuckte noch ein paarmal, dann lag es für immer still und wurde von den Flammen verzehrt.
"Das habt ihr gut gemacht", hörten wir Geldar sagen. Die alte Hexe hatte sich wieder weit genug erholt, dass sie mit uns reden konnte. Sie hatte den Rest des Kampfes noch mit angesehen. "Aber Zeit zum Ausruhen bleibt euch keine. Dieser dort war nur ein Diener."
"WAS?" fragten Kiwa, Asak und Vierna unisono.
"So ist es", bestätigte ich mit einem Nicken. "Das hier war nur ein niederer Dämon, der nicht aus eigenem Antrieb gehandelt hat."
"Und sein Meister ist ein Dämon, der in einem Kaer gar nicht weit von hier umgeht", fügte Geldar hinzu. "Und den müsst ihr erledigen, wenn ihr den Leuten hier helfen wollt. Und nicht nur den Leuten hier. Er will seinen Machtbereich ausdehnen, und was das bedeutet, brauche ich euch wohl nicht näher zu erläutern..."

To be continued...





letzte Änderung 21-May-2007 21:11:29 CEST von unknown.



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