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Autor: Sebastian In ihrem Hang, uns alles zu nehmen und bis auf den letzten Tropfen Seele auszuquetschen, sind die Dämonen unersättlich; die Liebe selbst wird von ihrer Schwärze verschluckt. -- Sorokan, Questor Mynbrujes. uf einer meiner Reisen durch den Servos Dschungel, nicht unweit des Flusses und Nahe der Berge im Nordwesten traf ich auf einen Stamm erleuchteter Namensgeber, deren weiseste Frauen und Männer Anhänger einer Philosophie der Meditation waren. Freundlich und offen nahmen Sie unsere kleine Expedition auf. In der wilden, zwar wunderschönen, aber auch erbarmungslosen Welt des größten Dschungels Barsaives hätte ich niemals eine solche Oase voll mitfühlender und wissender Seelen erwartet. Nach einigen Tagen, in denen wir unseren Körper und vor allem unseren Geist stärkten, wurde ich auf Marek aufmerksam, einen meiner Begleiter und angehender Questor meiner Kirche, der Passion der Wahrheit, der Passion Mynbruje. chönheit erkannte er in dem Dorf überall. Mit flammenden Augen erzählte er von dieser einzigartigen Welt. Marek war in seinem Eifer, die Wahrheit zu erkennen, schon immer unbändig gewesen, verlagerte sich aber, schmerzlich diese Erkenntnis, auf Wege, die zwar direkt, aber auch gefährlich sind. chnell verband ihn eine tiefe Freundschaft zu einem alten Mann des Dorfes. Der alte Mann war von allen der weiseste, etwas dicklich aber von erquickender Lebendigkeit. Mit seinem offenherzigen Witz und seiner reinen Wärme, mit seinem Verstand, tief wie der Ozean, vor allem aber dank seiner Liebe zu uns Namensgebern war er einzigartig anders als alle Menschen, die ich je in meinem Leben traf, und es fiel schwer, ihm nicht mit aller Sympathie zu begegnen. r sei ein Gautama, ein Weiser, so die Einwohner des Dorfes. Unter seinem friedlichen Schutz lebten sie ein perfektes Leben, in Einklang mit der ganzen Schöpfung. Eines Abends saßen wir am Lagerfeuer, und ich hörte Marek von seinen Erkenntnissen über die Philosophie der Dörfler reden. Es gebe mehrere Wege zur Erleuchtung, einer absoluten Erleuchtung. Man könne sie gehen, obwohl es ein Qualitativer Übergang sei, stünde es jedem von uns zu, so zu werden wie der alte Mann, den sie ehrfurchtsvoll Donion Aureli nannten, was wir mit unseren Fremdsprachenkenntnissen zu "Der Erleuchtete" übersetzten. Marek erzählte, man würde unendliche Liebe und Mitgefühl erlangen. ch habe ein paar Jahre mehr auf dem Buckel, und ich wollte einwenden, dass die menschlichen Gefühle nur Orientierungspole sind und stets ins nicht existente Absolute, in unendlicher Überhöhung gedacht werden, und ich wollte mit meiner Standardabhandlung weitermachen, aber er entgegnete schnell, dass auch das nicht bewiesen ist und nur meine Annahme, und man es erleben müsse, die Meditation mit dem Gautama habe ihm ein neues Verständnis offenbart, und man müsse meditieren. as hatte er gesagt? Vielleicht sollte ich ja tatsächlich meditieren, aber ich zog es vor, mich abseits des Dorfes zu Versenken in Meditation, zum Gebet zu meiner ehrwürdigen Passion. Ich leerte meinen Geist und lauschte, doch Mynbruje schwieg. Als ich zurück zum Dorf kam, war ich gestärkt, zweifelte aber doch, ob ich mit meiner Skepsis das richtige Tat und ich nicht vielleicht nur trotzig reagierte, und feige. War meine alte Schwäche zurückgekehrt? ch trat in einen Kreis von meditierenden Dörflern ein. Tief waren sie versunken, ich sah ein junges Mädchen, das mir durch seine Schönheit und durch den trotz ihrer Jugend weisen Geistes bereits aufgefallen war, und einige ältere Männer und Frauen. In der Mitte saß der alte Mann, der Gautama, in so ferner Meditation entrückt, dass seine Zungenspitze zwischen seinen Lippen hervor stand, die Augen, halb geschlossen, blickten durch uns hindurch in unendliche Weite. Vor ihm saß Marek, den Kopf nach hinten geneigt mit geöffnetem Mund, so als Atme er in einem langen Zug aus. Ich saß eine Weile bei ihnen, hatte aber ein merkwürdig unstetes Gefühl, es gelang mir nicht, mich zu konzentrieren. Etwas nagte an mir, aber ich konnte nicht sagen, was, so als falle mir das Denken schwer. as Mädchen, ich konnte sie gut sehen von meinem Platz. Sie war so schön und still, so zerbrechlich, und doch schien sie eine große Last zu tragen, ihre Schultern waren auf merkwürdige Art gesenkt, und ihre Schönheit hatte etwas trauriges. Ich setzte mich zu ihr und schaute ihr lange in ihr elfengleiches Gesicht. Sie war bedrückt, ohne Zweifel, sie trauerte, und es war nichts oberflächliches, zu tief waren die Zeichen. Aus Neugierde begab ich mich in den Astralraum, um ihre magische Struktur zu sehen. Ich sah das Leuchten ihrer Lebenskraft, und doch schwindete etwas, und sie trug etwas in ihrer Struktur, dass ich von denen kannte, die einer dämonischen Präsenz ausgesetzt waren, die Spuren von Leid, das einen Dämon nährte. Eine Träne rann von ihren Augen, die sie öffnete. Gefüllt mit Liebe und Mitleid für mich waren sie, für alle hier, mit Mitleid für die ganze Schöpfung. Ihr Mund öffnete sich, und sie hauchte: "Das Leben frisst sich selbst, Leben ist Leiden, so viel Schmerz ist in der Welt, so viel S C H M E R Z ch stand wie gebannt und nahm ihre Hand, und wie ein Stromschlag durchzuckte es mich: Eine Fliege wird gefressen, millionenfach stirbt die Welt um mich, Menschen, Kinder, Alte, Tiere, Zivilisationen, Träume und Illusionen, und ich spürte all das Leid, all den Schmerz, die Illusion der Hoffnung und das ewige Verderben, meine Seele wurde zerdrückt von dieser Last, mein Herz blutete von dem Leid, dem ich geben wollte, das ich teilen musste... ein dumpfer Schlag traf meinen Kiefer, mein Körper wirbelte herum, und dumpfer einfacher körperlicher Schmerz holte mich zurück, einer meiner Kameraden, ein Orkkrieger, stand über mir mit einem Kriegshammer und schrie "WEG HIER!" er Alte, ich sah ihn an, astral, als ich mich umschaute, das Leid der Dörfler floss in einem dicken astralen Strom zu ihm, und mästete ihn. "Du bist ein Dämon..." sagte ich, doch er lachte nur sein glückseliges Lachen, als hätte ich einen sehr lustigen Witz erzählt. "Du lässt sie das Leiden der Welt sehen und spüren... du benutzt das vorhandene Leid und schärfst ihre Sinne und Ihren Geist mit Erkenntnis und Mitgefühl... doch du missbrauchst ihre Liebe und ... ernährst Dich davon." Er lachte nur, so herzlich und rein, so klar. Zorn brannte in mir hoch, als ein Schrei das Lachen durchschnitt, "AAAARRRKK!!", der Ork hieb mit einem gewalten Satz auf den Dämon ein, doch er lachte nur weiter, und ich sah Marek mit blutendem Schädel zu Boden fallen. Der Dämon hatte eine Kraft des Schadenstransfers benutzt, nicht unähnlich dem Steppenreitertalent hatten seine Anhänger den Schaden absorbiert, freiwillig, wie ich mir dachte. Nicht einmal ein Dämonenmal hatten sie. Ich stellte mich vor den Ork, "halt ein!" schrie ich und zeigte auf Marek. Der Dämon lachte weiter, lachte und verhöhnte uns, nichts anderes war es gewesen die ganze Zeit, die Fratze der Antiwelt, der Tod selbst lachte uns aus und unsere sterbliche Existenz. ir retteten Marek und verließen diesen verfluchten Ort, ohne weiteres Leid. Noch manchmal denke ich, ob es nicht ein Fehler gewesen ist. Die Dörfler waren verdammt, und der Tod wäre vielleicht ihre Erlösung gewesen, und wir hätten den Dämon vielleicht besiegen können, vielleicht. uatos jedenfalls hat sich selbst erlöst, eine Woche später fand ich ihn, erhängt an seinem eigenen Gürtel. In seinem wirren Nachlass fand sich eine sorgfältige Übersetzung der Sprache der Dörfler. Den Namen des Dämons hatten wir falsch übersetzt: Nicht erleuchtet war er selbst. Er ist "Der Erleuchter". Ich frage mich noch manches mal in letzter Zeit: Vielleicht ist es die ganze Wahrheit. Vielleicht hat Mynbruje deshalb geschwiegen. -- Sorokan
Spezielle KräfteAnhänger werbener Dämon würfelt seine Probe in Anhänger werben gegen die soziale Widerstandskraft einer Zielperson. Bei einem Erfolg ist die Person von dem Dämon fasziniert und hält ihn für einen wahrhaft erleuteten Führer. Charaktere können eine Willenskraftprobe gegen das Probenergebnis durchführen. Charaktere, die besonders stumpfsinnig sind oder sich ganz und gar nicht für religios-philosophische Dinge interessieren, erhalten einen Bonus von bis zu 10 Stufen (vom Master festzulegen). Ein Fehlschlag des Dämons oder eine gelungene Gegenprobe des Spielers bedeutet jedoch nicht, daß der Charakter eine Ahnung hätte, worum es sich bei dem Weisen in Wirklichkeit handelt. Ein angeworbener Anhänger wird den Dämon mit seinem Leben verteidigen, ansonsten jedoch sehr friedlich und normal wirken. Nur starker körperlicher Schmerz oder eine Probe auf Magie Neutralisieren gegen die magische Widerstandskraft des Dämons kann einen einmal angeworbenen Anhänger befreien. Essenz verbergeniese Fähigkeit wirkt permament und gibt den Mindestwurf an, den ein Charakter mit magischen Mitteln wie Astralsicht braucht, um den Dämon als solchen oder seine Wirkung zu erkennen. Schadenstransfer (Anhänger)iese Fähigkeit ermöglicht es den Anhängern des Dämons, jeden Schaden zu übernehmen, den der Dämon einstecken müßte. Hierzu würfeln sie mit der Stufe des Dämons in Schadenstransfer gegen die Angriffsprobe. Diese Verbindung ist räumlich unbegrenzt. Abenteuerideeie Spieler könnten von Eltern einer verschwundenen jungen Frau angeheuert werden mit dem Auftrag, ihre Tochter aus den Fängen einer Sekte zu befreien. Auf den ersten Blick erscheint diese Sekte jedoch extrem sympathisch. Empfohlen für Charaktere des 5-7 Kreises, wobei die Gruppe über Astralsicht und magische Waffen verfügen sollte. Der Dämon selbst ist relativ zurückhaltend, er wirkt lieber langfristig und mit seinem überragenden Charisma. Eine Möglichkeit, den Dämon zu besiegen, ist es, alle Anhänger in Bewußtlosigkeit zu versetzen, da sie dann den Schaden des Dämons nicht übernehmen können. Hierzu muß man jedoch die Sekte unterwandern.
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